Kultur gegen Krieg
mmBE unterstützt vollumfänglich die Haltung und Stellungnamen der nationalen und internationalen Kulturverbände
Gemeinsam verurteilen wir den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir sind zutiefst bestürzt über die zunehmende Gewalt gegen die Zivilbevölkerung und die sich dramatisch verschlechternde humanitäre Lage.
Unsere Solidarität gilt der ukrainischen Zivilbevölkerung, die Unvorstellbares erleidet. Moralisch unterstützen wir jene Kräfte in Russland, die sich trotz drohender Strafen gegen das Regime stellen und sich öffentlich gegen den Krieg einsetzen.
Indem Kulturinstitutionen weltweit ihre Stimme erheben und aktiv werden, können sie nicht nur ihrer Solidarität Ausdruck verleihen, sondern auch einer Verzerrung der Geschichte entgegenwirken. Wir rufen die Museen dazu auf, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu engagieren und mit ihren wissenschaftlich fundierten Daten mitzuhelfen, die Geschehnisse einzuordnen und Fake News auszuhebeln. Genau darauf zielt auch die Erklärung des International Committee of Historical Science ab, die von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) mitgetragen wird.
Aufgrund der bisherigen Beobachtungen muss befürchtet werden, dass das kulturelle Erbe der Ukraine bereits Schaden genommen hat und zum Ziel weiterer Angriffe werden könnte. Wir schliessen uns daher mit Nachdruck dem Aufruf von ICOM International und der UNESCO an, die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut zu achten.
Statement zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine
Zum 24. Februar 2023 bekräftigt ICOM Schweiz seine Unterstützung für die ukrainische Museen, verurteilt den russischen Angriffskrieg erneut aufs Schärfste und verbindet dies mit einem Appell an die internationale Museumsgemeinschaft.
Statement ICOM Schweiz zum 24. Februar 2023 [PDF]
Grenzübergreifende Koordination zum Schutz der Kulturgüter
Mit Unterstützung des Bundesamtes für Kultur koordinierten VMS und ICOM Schweiz 2022 gemeinsam mit einem internationalen Netzwerk von Akteuren Transporte mit Schutzmaterialien für ukrainische Museen. Dafür arbeiteten die beiden Verbände eng mit verschiedenen ICOM Nationalkomitees zusammen sowie mit einem Netzwerk von Kunsthistoriker:innen aus deutschen und schweizerischen Universitäten und in Kooperation mit der deutsch-ukrainischen Gesellschaft unter dem Dach "Kulturgutschutz Ukraine / Ukraine Art Aid Center".
Nachdem es in den ersten Monaten im Sinne einer Rapid Response darum ging, möglichst schnell und zielgerichtet den Bedarf ukrainischer Museen nach Schutzverpackung für Sammlungsobjekte zu decken, stehen nun mittelfristig angelegte Massnahmen im Fokus. Im Rahmen eines Pilotprojektes wurde die Möglichkeit getestet, nicht mehr nur Direkttransporte zur organisieren, sondern einen Lagerplatz in Rumänien zu unterhalten, um von dort aus konfektionierte Hilfspakete an besonders bedrohte Orte in der Ukraine zu liefern. Daneben setzte sich ICOM Schweiz auf internationaler Ebene dafür ein, dass die gezielte Zerstörung ukrainischen Kulturerbes auch von ICOM deutlich verurteilt wird.
Kontakt für sämtliche Rückmeldungen und Anfragen:
Fabienne Aellen, Koordinatorin Ukraine, ukraine(at)museums.ch
Stellungnahmen
Statement VMS und ICOM Schweiz [PDF]
Statement von ICOM International
Statement International Committee of Historical Sciences (ICHS)
Wachsamkeit gegenüber illegalem Handel
Erschütternde Vorfälle in Afghanistan, Syrien, Jemen oder im Irak zeigten, dass die gezielte Zerstörung von Kulturerbe je länger je mehr zum taktischen Instrumentarium in bewaffneten Konflikten zählt. Der illegale Handel mit geplünderten Kulturgüter wird dabei zur Einnahmequelle von Kriegsparteien. Die Befürchtungen sind gross, dass sich Ähnliches auch in der Ukraine wiederholt. VMS und ICOM Schweiz rufen die Museumsfachleute daher auf, weiterhin wachsam zu sein und im Verdachtsfall zu reagieren (siehe auch: Red List Database von ICOM).
Finanzhilfen des Bundesamtes für Kultur
Das Bundesamt für Kultur vergibt Finanzhilfen zum Schutz des beweglicher ukrainischer Kulturgüter. VMS und ICOM Schweiz administrieren bei Bedarf die Gesuchsstellung beim Bund und geben insbesondere Auskunft über geplante Transporte.
Sonderausschreibung BAK: Finanzhilfe zum Schutz der beweglichen ukrainischen Kulturgüter
Wie können sich Museen in der Schweiz engagieren?
- Aufruf Materialspenden: Dringend benötigt werden in ukrainischen Museen zurzeit Holz-Transportkisten, die im Land selber nicht mehr erhältlich sind. Falls Ihr Museum solche spenden möchte, bitten wir Sie, Ihr Angebot im untenstehenden Excel zu erfassen und uns per Mail zuzustellen.
Liste Materialspende [XLS] - Integration geflüchteter Museumsfachleute: Museen, die sich vorstellen könnten, geflüchtete Museumsfachpersonen temporär zu beschäftigen, sind gebeten, sich für weitere Informationen per Mail an uns zu wenden mit Angaben zu möglichem Einsatzgebiet und Pensum. VMS und ICOM Schweiz sind daran, geflüchtete Museumsfachleute in der Schweiz ausfindig zu machen und können bei der Kontaktvermittlung unterstützen.
- Spezielle Angebote für geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Museen, die ein spezielles Programm anbieten oder geflüchteten Personen (aus allen Ländern) kostenlosen Eintritt gewähren, sind gebeten, uns den Link oder Flyer zum Angebot zuzustellen. Wir werden diese so bald wie möglich auf museums.ch zugänglich machen.
- Spendengelder: Falls Sie Einnahmen aus Veranstaltungen oder Publikumsspenden für Museen in der Ukraine oder für geflüchtete Museumsfachleute einsetzen möchten, unterstützen wir Sie gerne bei der Suche nach einer geeigneten Organisation.
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Zeichen der Solidarität
Im In- und Ausland setzen Kulturinstitutionen aller Sparten Zeichen der Solidarität und gegen den Krieg, sei es mit Veranstaltungen, visuellen Zeichen, Spenden, Benefizanlässen, oder Kampagnen. Zusammen mit dem VMS und ICOM Schweiz ist es auch mmBE ein Anliegen, dass sich die Museen auch in dieser Situation vernetzen und dass wir gegenseitig auf Initiativen und Möglichkeiten aufmerksam machen, um das Band der Solidarität sichtbar zu machen, zu stärken und nicht abreissen zu lassen.#StandWithUkraine
#kulturgegenkrieg
#krieginderukraine
#StandUp4Democracy
#нетвойне -
Aufruf der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern
Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern ruft die Kulturinstitutionen auf, sich nach Möglichkeit zu engagieren, Begegnungsorte zu schaffen und auch Kulturangebote für Flüchtlinge aus der Ukraine bereit zu stellen. Appell der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern (PDF) -
Spendentage und Anlässe
Verschiedene Museen im Kanton Bern lancierten und lancieren Benefiz-Veranstaltungen oder «Pay what you want»-Tage und setzen die Einnahmen für Spenden an die humanitäre Hilfe ein.
LINKSAMMLUNG
Die nachfolgende Sammlung von Links und Initiativen aus dem Kulturbereich wird laufend ergänzt. Entsprechende Hinweise nehmen wir gerne per Mail entgegen.
Spendenaufrufe
- Institutes of Conversation ICON in London
- Ukrainian Emergency Art Fund der Kulturinstitution «Mystetskyi Arsenal» in Kyiv
- Praktika für geflüchtete Museumsfachleute in Polen organisiert von ICOM Polen [PDF]
Angebote und Engagements international
- Netzwerk «Kulturgutschutz Ukraine» der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft e.V.
- Internationale Unterstützung für Ukrainische Kunstschaffende und Museumsfachleute
- Übersicht europäischer Initiativen auf der Website von NEMO
- Sammlung von Grafikdesign-Vorlagen zur Solidaritätsbekundung
- Saving Ukrainian Cultural Heritage Online
Angebote für Geflüchtete in der Schweiz
- Campax: Plattform zur Erfassung von privaten und nicht-privaten Unterkünften für Geflüchtete
- Integrationsprojekt Druzi [PDF]
- Überblick kostenloser Eintritt für Geflüchtete in der Region Basel
- Vermittlungsangebot Zoologisches Museum Universität Zürich [PDF]
Unter dem Hashtag #kulturgegenkrieg setzen Museen gemeinsam mit anderen Kulturinstitutionen in der Schweiz ein Zeichen auf Facebook.
HINTERGRÜNDE
Verschiedene Kultur- und Bildungsinstitutionen, Archive und Zusammenschlüsse haben ebenfalls Links und Linksammlungen mit Informationen zur aktuellen Situation und ihren Hintergründen zusammengestellt.
- Geschichte der Gegenwart hat eine Linkliste zu Informationskanälen, verlässlichen Journalist:innen und nützlichen Twitter-Accounts aus der Ukraine und Russland publiziert, ebenso einige wichtige Dokumente und eine Linkliste für Spenden- und Hilfsmöglichkeiten: https://geschichtedergegenwart.ch/standwithukraine/…
- H-Soz-u-Kult hat eine Sammlung von Texten zusammengestellt, die helfen können, das Geschehen in Osteuropa historisch einzuordnen: https://www.hsozkult.de/text/id/texte-5394…
- Das Ukraine-Forschungszentrum der Universität Basel hat eine Sammlung aktueller Hintergrund-Artikel publiziert: https://uris.ch/news
- Das Center for Eastern European Studies der Universität Zürich hat Links zu verschiedenen Medienbeiträgen seiner Mitglieder veröffentlicht: https://www.cees.uzh.ch/de/Medien.html
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